Was macht man an einem Sonntag der zwar Sonnenschein, aber auch extrem windig ist?
Man kann gemütlich zu Hause vor dem Fernseher sitzen und sich einen Film reinziehen oder aber man absolviert einen EC der auch schon langen auf der Liste zu erledigen steht obwohl er doch ein paar Kilometer weiter zu finden ist.
Also rein ins CM und ab nach Weiz. Den Kreisverkehr mit dem Einkaufszentrum zu finden war ja nicht besonders schwer und der Rest sollte auch einfach werden, aber wie es oft so geht, ich verfranzte mich ein wenig und so kurvte ich einige Zeitlang herum ehe ich den richtigen Abzweiger fand.
Schlussendlich landete ich doch noch in Dürntal, konnte das CM beim Reisingerwirt abstellen und mich auf den Weg machen. Ein herrliches Panorama bot sich mir, als ich vor dem Waldweg Richtung Grasslhöhle stand.
Nach kurzem Aufstieg sah ich schon die Hütte, die im Sommer sicher mehr Besucher sieht als an diesem Tag. Die Aufgaben waren zum Loggen dieses Caches waren zum großen Teil schon im Vorfeld gelöst worden, aber eine Frage harrte noch der Antwort. Und die fand ich relativ rasch.
Perfekt wäre jetzt noch ein Blick in die Höhle selbst gewesen, also zurück zur Hütte und schauen ob es eine Möglichkeit dafür gibt. Und tatsächlich, da stand doch wirklich ein Höhlenführer in der Hütte den ich auch gleich mit Beschlag belegte. Es stellte sich heraus, dass es sich um Herrn Reisinger jun. handelte, dem Sohn der Besitzer, der diese Höhle besser kennt als seine eigene Westentasche.
Zur Auffindung der Höhle gibt es unterschiedliche Geschichten, aber am wahrscheinlichsten ist die, die Herr Reisinger von seinem Großvater erzählt bekam. Demnach war ein junger Hirte namens Grassl auf der Suche nach einem entlaufenen Lämmchen als er plötzlich aus einem Spalt im Gestein das Geblöcke hörte. Auf der Suche nach einem Eingang sürtze er durch einen Spalt in eine darunterliegende Höhle. Als er Abends nicht zurückkehrte suchten die Dorfbewohner 3 Tage lang nach ihm. Am dritten Tag schließlich hörten sie sein Rufen und stiegen durch einen Spalt in die Höhle hinab wo sie schließlich den Jungen fanden.
Mindestens 4 Personen waren aber für eine Führung erforderlich und die letzte Führung sollte um 16:00 Uhr stattfinden, so genug Leute zusammenkamen. Na ja, da kann man wohl nichts machen, ich allein mit ihm hier und das wirklich 5 vor 16:00 Uhr. Keine Chance also die Höhle zu besichtigen, wenn, ja wenn da nicht tatsächlich in diesem Moment vier Schweizer Urlauber den Nasser Höhlenweg herunterspaziert wären. Wie sich herausstellte wollten sie der ältesten Schauhöhle Österreichs einen Besuch abstatten.
So kam ich also doch noch in den Genuss einer Führung. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Der begehbare Teil ist zwar nicht so umfangreich wie zuerst angenommen aber dafür wirklich sehr sehenswert. Die launigen Geschichten die Herr Reisinger über die Höhle und seinen Großvater, der in einigen Stalagmiten Figuren ausmachte die man mit ein bisschen Phantasie durchaus selbst entdecken kann, zum Besten gab, ließen die Zeit wie im Flug vergehen.
Viel zu schnell war das Ende der Führung erreicht und das Tageslicht hatte uns wieder. Ich habe beschlossen bald wieder hierherzukommen, denn dann werde ich mir den Cache Des Eulenkaters unterirdische Wunderwelt besser bekannt als Katerloch genehmigen.
Aber das ist eine andere Geschichte…