…verregnete Almtour

05:45 Tagwache, rein in die Klamotten, raus aus der Wohnung, rein ins Auto, rauf auf die Alm. So war das eigentlich für heute gedacht…

Auf die Alm kam ich ja, genauer gesagt bis zum Salzstiegl. Und was erblicke ich da? Normalerweise erwartet man auf einer Alm weidende Kühe, im besten Fall die Lipizzaner in ihrem Sommerquartier, aber hier, hier erblickte ich plötzlich ‚Lamas‘.

So weit bin ich doch eigentlich nicht gefahren um schon in den Anden zu sein oder hat mein Navi versagt? Nein, tatsächlich Lamas die hier auf Trekkingwillige Kunden warten.

Trotz einsetzendem leichten Nieselregen machte ich mich auf den Weg zum Großen Speik. Zuletzt war ich hier 1965. Meine Eltern unternahmen zur damaligen Zeit eine sogenannten „große Almtour“ mit einigen Bekannten und mir als 5 jährigem Knirps. Einige erhalten gebliebene Fotos zeugen noch davon.

Ehrlich gesagt kann ich mich daran aber nicht mehr erinnern weshalb hier für mich eigentlich alles Neu ist.

Das hier mit Windkraft Energie erzeugt wird war mir auch nicht bekannt, doch genauso wie am Gaberl gibt es hier 2 Windräder die jeweils 1500 kW liefern und so ca. 600 Haushalte mit Strom versorgen könnten. Tatsächlich wird damit aber das gesamte Schigebiet mit Liften und Beschneiungsanlage mit Strom versorgt und der Rest ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Aber das Schönste hier ist der Rundblick den man genießen kann.

Der Speik rückte immer näher und auch die Abwzeigung Richtung Peterer Riegel und Hirschegger Alm, doch plötzlich begann es wie aus Kübeln zu schütten. Ich, idiotischerweise nur kurzärmelig mit einem Fleecesweater bekleidet, war binnen weniger Minuten nass bis auf die Knochen. Somit war ein weitergehen nicht mehr zu denken und ich machte mich auf den Weg zurück zum Salzstieglhaus um einigermaßen trocken zu werden.

In der Wirtsstube dann die nächste Überraschung: Ein Bild das da an der Wand bei meinem Tisch hing erweckte meine Aufmerksamkeit als ich las „Zur lieben Erinnerung an Silverster 1956“. Das war doch tatsächlich die Schönschrift meines Vaters und tatsächlich erblickte ich ihn hinten links mit der Zipfelmütze wie er der Kamera entgegenlacht. Meine Mutter war natürlich vorne in der Mitte zu sehen, wie eigentlich immer, und auch Onkel Heinerl, der Bruder meiner Mutter, hatte sich rechts hinten eingereiht. Das war natürlich für mich ein besonderer Fund, den ich auch gleich festhalten musste.

Nach einer guten Tasse Kaffee ging es also wieder ab zum Auto und ab nach Hause, wobei ich unterwegs noch auf einige Schafe, nein nicht die Autofahrer, und auch einige Lamas traf. Aber, und das ist mal sicher, die Wanderung ist zwar aufgeschoben, aber auf keinen Fall aufgehoben. Mitte Oktober werde ich es noch mal versuchen, dann aber besser gerüstet mit Regenschutz, ordentlichem Schuhwerk und einer etwas dickeren Jacke.

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