Attemsmoor – ein Erdcache wollte besucht werden

Endlich hat es geklappt und ich konnte diesen Earthcache aufsuchen. Zuerst war ja geplant, dass ich ihn zusammen mit meiner Tochter absolviere, aber die hatte heute wahrlich keine Lust dazu. So machte ich mich also mit meinem Cachemobil auf den Weg und parkte schön brav bei der Altstoffsammelstelle in der Hoffnung, dass niemand mein CM als Altstoff betrachten würde.

Raus aus dem Wagen und auf zur ersten Station, die idyllisch inmitten des Niedermoors gelegen ist. Im Sommer muss dieser Platz ein besonderes Flair ausstrahlen, aber auch jetzt im Frühling, wenn die ersten Buschwindröschen blühen hat es einen ganz eigenen Reiz.

Die ersten Punkte waren rasch geklärt und schon ging es weiter zur zweiten Beobachtungsstation. Doch hier kam ich etwas ins Trudeln. Kein Wegweiser weist den Weg und wenn doch, dann liegt er am Boden sodass man die ursprüngliche Richtungsweisung nicht mehr feststellen kann. Naja, da aber ein schön mit Holzspänen ausgelegter Weg ins Moor verläuft folgt man ebendiesem in der Hoffnung, dass er einem zum Bruchwald führen wird.

Stattdessen stand ich plötzlich vor einer Weggabelung die anscheinend zu einer Äsungsstelle führte und danach…

Da ich nicht ausmachen konnte wohin dieser Weg führt, beschloss ich ganz einfach ihm zu folgen. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwierig, da ich immer wieder Wasseransammlungen ausweichen musste. Und genau bei so einem Ausweichmanöver setzte ich meinen Fuß ins…MOOR

Dies hatte natürlich zur Folge, dass mein Schuh sofort volllief und ich meinen Fuß nur mehr mit einem schmatzenden Geräusch aus dem trügerischen Erdreich hervorziehen konnte. Da stand ich nun einbeinig und starrte auf das Loch das meinen Schuh noch immer gefangen hielt, der sich inzwischen langsam füllte und schon fast nicht mehr zu sehen war.

Mit einiger Anstrengung gelang es mir doch noch ihn dem Boden zu entreißen und so trat ich nass besockt und den vor Schmutz triefenden Schuh in der ausgestreckten Rechten haltend, den Rückweg an.

Auf dem Dammpfad angekommen sah ich plötzlich noch eine Stiege die hinab ins Moor führte und da lehnte ein Wegweiser der auf die Beobachtungsstation Bruchwald hinwies, aber dem Pfeil folgend befände sich diese irgendwo auf der Autobahn ?!

Natürlich nicht, die Forstarbeiter hatten anscheinend den Wegweiser während ihrer Arbeit hier entfernt und noch nicht wieder an seiner korrekten Position verankert. Da ich jetzt aber die Beobachtungsstation direkt vor mir hatte, konnte ich auch die dritte Frage ohne größere Überlegung und Grübelei beantworten.

Voller Freude humpelte ich weiter Richtung Kneippstation um dort mein Schuhwerk etwas zu säubern und eine E-Mail an den Owner zu verfassen mit dem ich mir die Logerlaubnis holen wollte.

An der Kneipstation musste ich jedoch feststellen dass der Zugang nicht so einfach zu handhaben ist wie ich es gerne gehabt hätte. Aber was soll‘s; der Schuh konnte hier einigermaßen gereinigt werden, der Socken war hinüber und nachdem auch der zweite Schuh etwas Morast abbekommen hatte unterzog ich auch ihn einer Reinigung. Die Kneippkur verpasste ich kurzerhand auch meinen Füssen und schlüpfte danach in die herrlich klammen und nassen Schhuhe 🙂

Jetzt nur noch schnell ein Foto mit den GPS Koordinaten – hoffentlich kann man es entziffern – und danach ging es wieder am Damm entlang zurück zum CM.

Alles in allem ein wunderbarer und erfrischender Spaziergang, der noch dazu, in mancherlei Hinsicht, sehr lehrreich war.

2 Comments on “Attemsmoor – ein Erdcache wollte besucht werden”

  1. So eine Story finde ich einfach toll, wenn auch es einen nassen Schuh kostete. Es hat mich auch persönlich gefreut, diesen ausführlichen Bericht auch beim Cache zu lesen.
    Ich hoffe, der Cache bleibt nicht in zu schlechter Erinnerung.

    LG
    Goya…

  2. Direkt spannend zu lesen.
    Was unser Franz so alles erlebt beim Cachen.
    Aber ich würde sagen:
    Ende gut, alles gut.
    Den Punkt hast dir verdient.
    Ich kenne solche Situationen nur zu gut.
    So wirst du diesen Cache aber auch nicht so schnell vergessen.
    Halt mir die Daumen für mein Abenteuer „Baltikum“.

    Heinz

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