Ruine Ligist – Ruine Lubgast

Vischer Stich 1681

Natürlich dürfen bei einem Ruinen- oder Burgencache auch historische Hinweise und Informationen nicht fehlen. Deshalb starten wir hier gleich mal mit einigen Fakten zur Burg „Lubgast“ wie die Ligister Ruine auch genannt wird.

Erbaut wurde diese Burg zu Beginn des 13. Jahrhunderts und in der Folgezeit immer mehr erweitert. 1222 wird erstmalig ein Ulrich von Lubgast als Dienstmann auf dem Ligister Burgfried genannt. Die Lubgaster waren Gefolgsleute der Wildoner. 1355 übernehmen die Saurauer, deren Stammsitz bei Murau lag, im Erbwege die Burg und 1442 auch Ligist. Ulrich von Saurau und sein gleichnamiger Vetter waren somit die Herren von Ligist. 1464 erwirkt Friedrich von Saurau, kaiserlicher Truchseß, die Markterhebung von Ligist und sorgt somit für das Wachstum der Ortschaft.

1621 brannte ein Teil der Burg mit der Rüstkammer ab, konnte jedoch bald wiederhergestellt werden.

Ende des 17.Jahrhunderts wird die Zugbrücke durch eine 3 bogige gemauerte Brücke ersetzt und im Osten bzw. Südosten wird der Burg ein halbrundes Kanonenrondell vorgelagert das auch heute noch teilweise erhalten ist.

Auf dem Vischer Stich von 1681 ist auch noch ein wahrhaft starker Kamin zu sehen, der inzwischen aber gänzlich verschwunden ist und angeblich zu einer Alchimistenküche gehörte.

Im 18. Jahrhundert hatte die Verschuldung der Herrschaft bereits eine beträchtliche Höhe angenommen, doch hielten die Saurau Ligist bis zu ihrem Aussterben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie wohnten bereits seit 1783 in den unterhalb des Burghügels gelegenen Meierhof, das sie ab 1763 zum Schloss ausgebaut hatten. 1797 wies die Burg bereits schwere Schäden auf. Französische Truppen, die 1809 hier hausten, machten sie endgültig zur Ruine, indem sie das Inventar, Teile der Dachstühle und die verbliebenen Fußböden verheizten.

1820 kam es zum Einsturz von Teilbereichen der Burg.

1870 gelangte Ligist von der Witwe des letzten Saurau, Anna Maria, eine geborene Goess, als Erbe an die Grafen Goess. 1928 kaufte der souveräne Malteser Ritterorden das Forstgut und die Herrschaft Ligist.

Ab 1975 werden ständig Erhaltungsarbeiten an der Ruine vom extra dafür eingerichteten Ligister Burgenverein vorgenommen. Als erste Maßnahme wurde der mehrstöckige Wohnturm aus dem 13.Jahrhundert neu eingedeckt. Die Marktgemeinde Ligist, der souveräne Malteser Ritterorden und der Ligister Burgenverein, der 2010, nach Abschluss der Renovierungsarbeiten aufgelöst wurde, leisteten beträchliche finanzielle Mittel, um die Ruine zu erhalten

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